Hier erfahrt ihr nun etwas über die Baureihe A3
Die Baureihe A3
Der neue Wagentyp für das Kleinprofilnetz der BVG-West
1953 begann die BVG-West mit der Entwicklung eines neuen Wagentyps für das Großprofil. Das Ergebnis ist die Baureihe D, die seit 1957 in Serie produziert wird.
Schon damals begann man mit den Planungen eines Neubauzuges für das Kleinprofil, indem man die technischen Aggregate auch kleinprofil-tauglich machte. 1959 begann die konkrete Planung eines Kleinprofil-Neubauzuges. Dies geschah in enger Zusammenarbeit zwischen BVG-West und der Deutschen Waggon- und Maschinenfabrik DWM. Im Wesentlichen sollten die technischen Parameter des Großprofiltyps auf den Kleinprofiltyp übertragen werden. Es entstand ein Doppeltriebwagen mit einer jeweiligen Wagenkastenlänge von 12,53, also einer Gesamtlänge von rund 26 Metern. Wenn man als maximale Zuglänge vier Einheiten zugrunde legt, ergibt dies eine Zuglänge von 104 Metern. Die Bahnsteige im Kleinprofil sind in der Regel 110 Meter lang. Je Wagenseite wurden, wie im Großprofil, drei doppelte Taschenschiebetüren vorgesehen, die von Hand geöffnet, durch den Fahrer aber zentral geschlossen werden konnten. Auch bei diesen Zügen wurde von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den Führerstand durch Umstellen der Wände zu Stehplatzraum für Fahrgäste zu machen. Technisch war dieser Kleinprofiltyp im wesentlichen baugleich mit dem Typ D. So wurde der Antrieb für alle acht Achsen vorgesehen, genauso wie das doppelte Bremssystem, was letztlich den Einmannbetrieb rechtlich möglich machte.
1960 wurden die ersten Prototypen an die BVG ausgeliefert. Sie bildeten zwei Acht-Wagen-Züge, die in aller Ruhe im Kleinprofilnetz getestet werden konnten. Zwischen 1964 und 1966 erhielt die BVG 46 Einheiten, um die alten AI-Holzwagen aus der Zeit bis 1913 abzulösen.
Baureihe A3 60
Gebaut 1960/61 bei DWM
Anzahl: 8 Doppeltriebwagen bestehend aus 16 Wagen
Rückwärts laufende Wagennummern: 999/998 - 985/984
Baureihe A3 64
Gebaut 1964 bei Orenstein & Koppel
Anzahl: 25 Doppeltriebwagen bestehend aus 50 Wagen
Wagennummern: 983/982 - 935/934
Baureihe A3 66
Gebaut 1966 bei Orenstein & Koppel, DWM Berlin
Anzahl: 21 Doppeltriebwagen bestehend aus 42 Wagen
Wagennummern: 933/932 - 893/892
Seit 1960 kamen diese Züge auf allen Kleinprofillinien des Westens zum Einsatz, bis August 1961 sogar zur Warschauer Brücke.
Aktuell:
Die Abgänge bedingt durch Unfälle waren bei diesen Zügen sehr gering. Im November/Dezember 1999 begann die BVG einige Züge auszumustern. Hierzu zählen alle A3 60er, also die Prototypen. Nur die Einheit 999/998 blieb erhalten. Außerdem wurden fünf Einheiten des Typs A3 64 und eine Einheit des A3 66 ausgemustert.
Die ertüchtigte Baureihe A3
Aufgrund der angespannten Finanzlage der Stadt Berlin und der BVG verbietet sich derzeit die weitere Beschaffung von HK-Zügen für das Kleinprofil. Um mittelfristig den Wagenpark zu verjüngen beschloss die BVG, 32 Doppeltriebwagen ertüchtigen zu lassen. Hierbei wird es sich ausschließlich um Stahlzüge der Bauarten A3 64 und A3 66 handeln. Bei entsprechenden Untersuchungen zeigte sich, dass die Züge im wagenbaulichen Teil durchaus noch im guten Zustand waren, die Technik aber im Laufe der vielen Einsatzjahre erheblich gelitten hat.
Die Modernisierungsarbeiten, die in Mittenwalde durchgeführt werden sollen, werden bis 2005 abgeschlossen sein. Anschließend sollen diese Züge noch weitere 16 bis 20 Jahre im Einsatz sein.
Von den Zügen bleibt nicht viel mehr als das tragende Gerippe übrig. Anschließend erfolgt eine neue Blechbeplankung. Die Antriebstechnik wird völlig erneuert, so erhalten die Einheiten anstatt eines herkömmlichen Schaltwerks eine Thyristor-Steuerung. Im Innenraum werden die Züge den A3L92-Zügen angepasst. Die Wände werden sich dann in hellgrau präsentieren. Die Führerraum-Trennwand wird um etwa 20 cm nach hinten versetzt, um einen größeren Arbeitsraum für den Zugfahrer zu erhalten. Außerdem werden Fenster zwischen dem Fahrerraum und Fahrgastraum eingebaut, um die subjektive Sicherheit der Fahrgäste zu erhöhen. Für den Fahrer wird es dann einen freistehenden Fahrersitz geben. Bislang verrichtete der Fahrer seine Arbeit auf einem einfachen Klappsitz.
Die Fronttür in der Stirnwand wird durch eine neue Konstruktion ersetzt, wie sie bei den F90ern üblich ist: Es wird eine Schwenkschiebetür sein. Diese Türen haben die Eigenschaft absolut dicht abzuschließen. Das Fahrerpersonal war bisher unangenehmer Zugluft ausgesetzt, da die alten Türkonstruktionen nur unbefriedigend abgedichtet waren.
http://www.myvideo.de/watch/2058018
Nun folgen einige Bilder!!!